
Offene Ideenkultur bei Interplan

Ein Gespräch mit Christine Hense, Director People & Operations / Member of the Executive Board
Wir haben heute internationalen „Tausche-Ideen-aus-Tag". Das Datum soll uns daran erinnern, dass wir uns gegenseitig mehr an Ideen teilhaben lassen, um uns gegenseitig zu inspirieren und zu bereichern. Eine Idee ist ein Einfall, ein neuer, origineller Gedanke, den man in die Tat umsetzen kann oder ein gedanklicher Entwurf zu einer Erfindung, einem Kunstwerk oder einer literarischen Schöpfung. Manchmal ist ein Prinzip gemeint, ein Leitbild oder ein Grundgedanke, der das Denken und Handeln einer Person bestimmt.
Frau Hense, werden auch bei Interplan Ideen ausgetauscht?
Christine Hense: In der Veranstaltungsorganisation ist Innovationskraft und Kreativität eine Schlüsselkompetenz für den langfristigen Erfolg. Die letzten gut anderthalb Jahre haben uns hier noch einmal ganz neu gefordert, unter anderem im Hinblick auf die Geschwindigkeit, in der neue Lösungen erforderlich wurden. Bei Interplan sorgen wir für eine sehr offene und durchlässige Ideenkultur. Das heißt: Zum einen gibt es für jeden Mitarbeiter immer die Möglichkeit Vorschläge aktiv einzubringen und zum anderen findet ein offener und wertschätzender Austausch statt. Ich bin davon überzeugt, dass jede Idee besser wird, wenn möglichst viele und unterschiedliche Perspektiven dazu kommen.
Gibt es konkrete Maßnahmen, um die Philosophie des Ideenaustauschs zu unterstützen oder funktioniert das im Unternehmen fließend?
Christine Hense: Im operativen Ablauf sind es vor allem Innovationen zur akuten Lösungsfindung die wir, wie Sie sagen, fließend entwickeln. Das sind oft neue Prozesse oder Serviceleistungen für den Kunden. Wir haben zum Beispiel mit den virtuellen Meetings im letzten Jahr Schritt für Schritt ein komplett neues Serviceprodukt entwickelt und für die Kunden umgesetzt. Darüber hinaus setzen wir bei Interplan aktiv Impulse im Team und schaffen so den Rahmen zur Entwicklung neuer Ideen und Denkansätze.

Ein Beispiel?
Christine Hense: Zum Beispiel im Januar 2019 im Rahmen der Projektleiter-Tage. Wir waren mit 50 Mitarbeitern für zwei Tage „offsite" um gemeinsam an konkreten Zukunfts-Strategien für drei Kernbereiche zu arbeiten: Technik & Systeme / Zusammenarbeit & Struktur / Projekt-Rentabilität. In der Veranstaltung haben wir einen halben Tag in einem völlig offenen Rahmen diskutiert unter dem Titel „Interplan neu denken". Es ergaben sich extrem spannende Ansätze für eine agile interne Organisation mit teamübergreifender und remote Arbeit sowie für die Digitalisierung administrativer Prozesse. Schneller als gedacht war das eine hervorragende Basis für die Umstellung anlässlich der Pandemievorgaben.
Sie gehen aber auch schon einmal andere Wege zur Ideenfindung?
Christine Hense: 2020 haben wir für die verschiedenen Fachbereiche anhand eines Post-Corona-Szenarios einen teaminternen „Hackathon" veranstaltet. Die Teams haben für ihre Bereiche Ideen und Strategien entwickelt, wie wir uns als Unternehmen den absehbaren Veränderungen anpassen können. Unter anderem hat sich daraus die Grundlage für ein flexibles Arbeitszeitmodell ergeben, das wir im Januar 2022 implementieren werden.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die nachhaltige, positive Veränderungen bewirken können. Wie ist das bei Interplan?
Christine Hense: Das kann ich nur bestätigen. Mit vielen kleinen Veränderungen und deren erfolgreicher Umsetzung lernt ein Team beziehungsweise das Unternehmen den Umgang damit. Eine ideale Vorbereitung, um große Schritte zu machen, die letztendlich auch aus vielen kleinen Teilen bestehen. Mit dem Vertrauen in das eigene Können kommt der Mut zur Veränderung und darauf wachsen Ideen.
Wenn Ihnen eine Kollegin oder ein Kollege von einer Idee erzählt, wie gehen Sie damit um? Hat sie eine Chance auf Umsetzung?
Christine Hense: Grundsätzlich besteht immer die Möglichkeit eine Idee zu realisieren. Zuallererst ist es wichtig, sich einen Vorschlag genau anzuschauen. Wir nehmen uns hierfür viel Zeit im direkten, persönlichen Austausch mit einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder oft auch mit ganzen Teams. Vorschläge sind immer im gesamten Zusammenhang zu betrachten. Wer ist involviert? Wie und wo wirkt sich die Veränderung aus? Welchen Nutzen bringt die Veränderung und wann ist ein guter Zeitpunkt?
Manche Vorschläge brauchen etwas Zeit und müssen vielleicht auch noch reifen. Auf Ideen, die bei der Lösung konkreter Probleme helfen, warten wir möglicherweise schon sehnlichst und beginnen direkt mit der Realisierung. Es ist wichtig, dass die Kolleginnen und Kollegen ihre Gedanken teilen und dass Ideen frei angesprochen werden. Wir haben uns die offene und direkte Kommunikation nicht zuletzt deswegen als ersten und wichtigsten Punkt in die Unternehmensleitlinien geschrieben.

Was war Ihre bisher großartigste Idee im Rahmen Ihres Berufslebens?
Christine Hense: Eigene Ideen als großartig zu bezeichnen fühlt sich befremdlich an. Aber es gab sicher den ein oder anderen Geistesblitz, aus dem gute Veränderungen geworden sind. Aus meiner Sicht war zum Beispiel der Aufbau unseres internen Schulungs- und Trainingsprogramms ein richtig guter Schritt. Ausgehend vom konkreten Bedarf, der sich aus unseren Arbeitsanforderungen ergibt, haben wir in einer Kombination von internen Experten und externen Trainern ein nachhaltiges und aufeinander aufbauendes Programm entwickelt, das fortlaufend aktualisiert wird. Vom Berufseinsteiger bis zum erfahrenen Projektleiter bietet es neben Praxiserfahrung eine wertvolle Weiterbildung –sowohl fachlich, als auch in der persönlichen Entwicklung. Leider hat Corona und die vielen damit verbundenen dringenden Umstellungen dieses Programm erst mal gestoppt. In diesem Jahr sind die ersten Angebote wieder angelaufen und wir werden Schritt für Schritt – mit vielen neuen Ideen – wieder Fahrt aufnehmen.